Zwischenbilanz der Saison 2017/18

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Vor fast genau vier Monaten habe ich hier im Blog meine Glaskugel befragt, was die Saison 2017/18 in der DKB HBL angeht. Mittlerweile ist die Hinrunde beendet und in der Rückrunde sind auch schon zwei Spieltage vorüber. Zeit für eine Zwischenbilanz. Zur Erinnerung hier nochmal meine Vorhersage (für das Saisonende, wohlgemerkt!). In Klammern steht zunächst der aktuelle Tabellenplatz sowie die Abweichung von meiner Vorhersage.

  1. THW (5; -4)
  2. Löwen (1; +1)
  3. Füchse (2; +1)
  4. Flensburg-Handewitt 4; -1)
  5. Melsungen (6; -1)
  6. Magdeburg (7; -1)
  7. Leipzig (8; -1)
  8. Göppingen (11; -3)
  9. Erlangen (13; -4)
  10. Hannover (3; +7)
  11. Wetzlar (10; +1)
  12. Stuttgart (15; -3)
  13. Minden (12; +1)
  14. Lemgo (9; +5)
  15. Gummersbach (14; +1)
  16. N.-Lübbecke (16.; =)
  17. Hüttenberg (18; -1)
  18. Friesenheim (17; +1)

Fangen wir unten an. Die deftige Niederlage der Hüttenberger in Göppingen hat einen Dreierpack mit richtigen Vorhersagen verhindert, da Hüttenberg und Friesenheim noch die Plätze tauschten. Dennoch: Wie erwartet befinden sich die Aufsteiger auf den hintersten Plätzen. Nicht in jedem Spiel chancenlos, mit der einen oder anderen Überraschung, aber in Summe reicht es einfach nicht. Die ganze Situation ist allerdings so eng, dass sich noch manches ändern kann. Abgeschlagen sind die Teams aus Hüttenberg und Friesenheim nicht, und Platz 16 reicht ja schon zum Nichtabstieg.

Auch mit meiner Einschätzung zum VfL Gummersbach lag ich bisher nicht sehr daneben. Es dürfte weiterhin eine schwierige Saison bleiben. Genau wie in Stuttgart, wobei hier die Rückkehr von Johannes Bitter und Michael Kraus Anlass zur Hoffnung gibt, dass die Tabelle am Saisonende anders aussieht als bei der heutigen Zwischenbilanz. Regelrecht enttäuscht bin ich von Erlangen. Eigentlich hatte ich erwartet, dass der qualitativ sicher nicht schlechte Kader eine sorgenfreie Saison bedeuten würde. Inzwischen bin ich mir nicht mehr so sicher, dass Erlangen die Klasse halten würde, gäbe es noch immer drei Absteiger. Allerdings: das Potenzial bei den Spielern ist immer noch da. Gelingt es, das auszuschöpfen, ist ein einstelliger Tabellenplatz zum Saisonende immer noch möglich. Der Sieg im letzten Heimspiel des Jahres gegen Leipzig war schon mal ein Anfang.

Minden auf 12 und Wetzlar auf 10 sind in etwa in dem Bereich, den ich erwartet hatte. Dazwischen liegt mit Göppingen aber ein Team, das erneut eine schwierige, oder besser: seltsame Saison spielt. Für mich die vielleicht größte Wundertüte der Liga. Dass sie es noch auf Platz 8 wie von mir vorhergesagt schaffen glaube ich nicht mehr. Neun Punkte Rückstand sind schon eine Menge.

Lemgo in der Zwischenbilanz auf 9? Eine für mich freudige Überraschung! Hier scheinen die Neuzugänge grundsätzlich zu funktionieren, das Team scheint sich gefunden zu haben und Trainer Florian Kehrmann hat ebenfalls dazugelernt. Nach oben dürfte nichts mehr gehen, nach unten könnte man schon noch etwas abrutschen. Vielleicht gelingt am Ende tatsächlich ein einstelliger Tabellenplatz? Es würde mich freuen!

Dass Magdeburg in der Zwischenbilanz Platz 7 belegt ist nur  wenig unter dem, was ich erwartet hatte. Der von mir – pardon, von meiner Glaskugel – vorhergesagte Platz 6 ist aber noch im Bereich des Möglichen. Doch weiter oben herrscht ein ordentliches Gedränge. Einfach wird das nicht, zumal Magdeburg bereits zehn Heimspiele absolviert hat. Ein anderer Verein aus dem Osten der Republik, der SC DHfK Leipzig, liegt genau wie Magdeburg nur einen Platz unter der Vorhersage. Interessant wird nun, wie sich der bereits vor der Saison geplante Trainerwechsel zu Michael Biegler auswirken wird. Nochmal neuer Schub und Angriff auf die davor liegenden Mannschaften? Oder Anpassungsprobleme, die mehr nicht zulassen? Offene Fragen, auf die es ab Februar Antworten geben wird.

Vor Magdeburg und Leipzig liegt mit der MT Melsungen eine Mannschaft, die ich einen Tick weiter oben erwartet hatte. Gegenüber Platz 6 in der Zwischenbilanz kann sich natürlich noch etwas ändern. Noch funktionierte nicht alles im hochkarätig ergänzten und verstärkten Team der Nordhessen. Sind die Abläufe aber besser eingespielt kann der Angriff auf Platz 5 durchaus noch erfolgreich sein. Kommen wir damit zu meinem Titelfavoriten, dem THW Kiel.

Die Zebras rangieren aktuell auf Platz 5, was, gemessen an den eigenen Ansprüchen, bei weitem zu wenig ist. Die Verletzung von Duvnjak erwies sich dann doch als viel schwerwiegender als ich es erwartet hatte. Auch konnte Miha Zarabec nicht so zünden, wie ich es in meiner Vorhersage beschrieben hatte. Der THW gab seinen Anhängern – und dem Rest von Handball-Deutschland – in der Hinrunde immer wieder Rätsel auf, scheint sich aber nun gefangen und stabilisiert zu haben. Die Kieler haben fünf Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze. Es würde mich aber nicht wundern, wenn sie in den verbleibenden 15 Spielen keinen Punkt mehr abgeben würden. Damit wäre auch Platz 2 und somit die Qualifikation zur Champions League immer noch im Bereich des Möglichen. Platz 1? Es wird schwer. Wenn ich es aber überhaupt einem Team zutraue, in 15 Spielen fünf Punkte Rückstand aufzuholen, dann einem THW mit einem fitten Duvnjak.

In der Zwischenbilanz liegt die SG Flensburg-Handewitt auf Platz 4 und damit einen Rang hinter meinen Erwartungen für das Saisonende. Ja, die Flensburger lieferten das eine oder andere großartige Spiel ab. Doch die Konstanz, die es für ganz oben braucht, geht ihnen (noch?) ab. Sie werden zu kämpfen haben, um Platz 2 noch zu erreichen.

Die größte Abweichung gegenüber meiner Saisonendprognose weist in der Zwischenbilanz der TSV Hannover-Burgdorf auf. Auf Rang 10 erwartet liegen sie derzeit auf Rang 3, also satte sieben Plätze besser als meine Glaskugel vorhersagte. Respekt, ihr Recken! Das neue Trainergespann Ortega / Romero liefert tolle Arbeit ab und kitzelt aus dem starken Tema noch einige Prozentpunkte mehr heraus. Dass es einen Einbruch wie in der letzten Saison gibt halte ich für ausgeschlossen. Es würde mich mittlerweile nicht wundern, wenn die Recken am Ende einen Europapokalplatz erobern sollten.

Meine Nummer 3 der Liga ist derzeit auf Nummer 2. Die Füchse bieten zumeist starke Leistungen und stehen mit Fug und Recht so weit oben. Nun wird es aber spannend. Ohne Nenadic muss das Team erst noch beweisen, dass es genauso erfolgreich spielen kann wie mit ihm. Das könnte zu Punktverlusten führen, die es schwer machen, Platz 2 zu halten oder gar Meister zu werden. Ausschließen möchte ich in dieser Zwischenbilanz aber gar nichts.

Damit komme ich in meiner Zwischenbilanz zu dem Team, bei dem ich mich am Ende am wenigsten darüber ärgern würde, sollte meine Glaskugel einen Platz zu niedrig vorhergesagt zu haben. Die Löwen grüßen zum Jahreswechsel von der Tabellenspitze! Das hätte ich nach dem äußerst schwierigen November nicht mehr für möglich gehalten. Das Team um Andy Schmid ist jedoch schnell wieder in die Spur gekommen und hat zwei Punkte sowie die um Längen bessere Tordifferenz als Puffer zu den Füchsen. Das ist kein Ruhekissen, und auch wenn einige Fans anderer Mannschaften den Löwen schon zur dritten Meisterschaft in Serie gratuliert haben: eine Vorentscheidung ist noch lange nicht gefallen!

Zum Schluss noch eine Bilanz meiner Zwischenbilanz:

1 Volltreffer

11 Mal um lediglich einen Platz daneben

6 Mal drei oder mehr Plätze daneben

Das geht besser, da bin ich sicher. Aber noch gibt es 15 Spieltage, die meine Vorhersage noch zutreffender machen können. Es bleibt also weiterhin spannend!

Ach, eins noch ganz zum Schluss. Auch für die Löwen gibt es eine Zwischenbilanz zum Jahresende. Die muss ich aber noch zu Ende schreiben. Stay tuned …