Die Monsterwoche der Löwen ist vorbei!

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Es ist geschafft! Nun ist sie also vorbei, diese Monsterwoche der Rhein-Neckar Löwen. Vier Spiele in sieben Tagen. Darüber, dass ich das als Wahnsinn empfinde, hatte ich mich ja vor kurzem schon ausgelassen. Ich bin immer noch der Meinung, dass sowas nicht mehr vorkommen sollte. Nein, genauer gesagt: dass sowas nicht mehr vorkommen darf. Obwohl …

Werfen wir zunächst einen Blick auf die vier Spiele dieser Monsterwoche. Los ging es am Sonntag, 01.10.17 gegen den THW Kiel. Am Schluss stand ein 30:28 für die Löwen auf dem Würfel der SAP Arena. Sieht knapp aus, aber mal ehrlich: hätten die Löwen nicht ein solches Programm vor der Brust gehabt, sie hätten den THW wahrscheinlich böse aus der Halle geschossen. “Gefühlt” war das ein Erfolg mit mindestens acht oder mehr Toren. Alles in allem aber ein erfolgreicher und überzeugender Start in die Monsterwoche.

Weiter ging es am Dienstag, 03.10.17, also am Feiertag, gegen die Recken. Für die Löwen war das im wahrsten Sinne ein Feiertag, für Hannover-Burgdorf nicht so sehr. Ich kann mich nicht erinnern, schon mal eine derart furiose Anfangsphase der Löwen gesehen zu haben. Mikael Appelgren lieferte ein sensationelles Spiel ab und entnervte die Hannoveraner Spieler zusehends. Die Gäste wurden vom Löwen-Express förmlich überrollt, hatten der Wucht der Löwen nichts entgegen zu setzen. Und dabei war Hannover-Burgdorf als Tabellenführer angereist! Schlussendlich war es ein ungleiches Kräftemessen mit einem Löwen-Team, das beim zweiten Teil der Monsterwoche mit ganz, ganz breiter Brust raus kam und den Gästen beim 35:23 keinerlei Möglichkeit zur Entfaltung ließ. Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey!

Teil 3 der Monsterwoche: am Donnerstag, 05.10.17, gegen den Aufsteiger vom TV Hüttenberg. Das war für mich vorher das vielleicht schwierigste Spiel dieses HBL-Dreierpacks. Nicht nur war es das letzte der drei Heimspiele, es war noch dazu gegen einen unangenehmen Gegner. Das meine ich als Lob, und ich wurde bestätigt. Wie die Hüttenberger vor allem in den ersten 20 Minuten den Löwen das Leben schwer machten war schon allererste Sahne. Respekt; da spielte ein Aufsteiger mal ganz frech und nach dem Motto “Zu verlieren haben wir eh nichts!”. Dass sich die Löwen am Ende doch noch recht deutlich mit 31:21 durchsetzen konnten lag nicht zuletzt an der individuellen Klasse der Löwen. Allen voran ist hier Andy Schmid zu nennen, der in entscheidenden Momenten aufdrehte und das Spiel bestimmte. Dass die Abwehr ihren Anteil am Erfolg hatte lässt sich ebenfalls nicht abstreiten.

Damit auf zum letzten Akt der Monsterwoche: Champions League in Kristianstad. Zum Abschluss also auch noch Reisestrapazen und ein Gegner, der den Löwen in den letzten Jahren durchaus schon Schwierigkeiten bereitet hat. In der alten Heimat von Jerry Tollbring ließen die Löwen dann aber gar nix anbrennen. Mit ohne Sky war ich auf den Ticker angewiesen – der auf ehfcl.com ist übrigens sehr schnell und informativ! – und rieb mir verwundert die Augen. Mensah zuhause wegen Rückenproblemen, Petersson, Sigurdsson und Grotzki setzten aus, Pekeler wohl auch, und dann? 18:12 Führung zur Halbzeit, 35:22 am Ende. Ja seid ihr denn bekloppt, liebe Löwen? Ohne Worte! Was für eine Monsterleistung in dieser Monsterwoche!

Die nüchterne Bilanz der Monsterwoche: 4 Spiele, 4 Siege, 131:94 Tore. Irre! Womit wir beim nächsten Punkt sind …

Wenn ich mir die Woche der Löwen so anschaue und meine Bedenken vorher, dann waren diese wohl unbegründet. Das Team konnte die Belastung gut kompensieren. Es war möglich, relativ viel durch zu wechseln. Nur Andy Schmid musste fast durchspielen. Mit dieser Leichtigkeit, mit der die Löwen durch die Woche gingen, lieferten sie einen Beweis dafür, dass mehr Spiele doch möglich sind. Von daher sollte die HBL auf 20 Mannschaften vergrößert werden! Oh, und Playoffs danach! Ja, Playoffs gingen auch noch. Eine Europaliga nur mit 12 Mannschaften? Pah, lächerlich! Warum nicht auch 20 Mannschaften, und anschließend Achtelfinale der 16 bestplatzierten Teams? Klingt nach einem guten Plan, finde ich.

Oh, könnte man nicht auch Welt- und Europameisterschaften jährlich austragen? Also, beides im selben Jahr, nicht entweder oder wie bisher? Kommt schon, Leute, das bisschen geht doch auch noch! Das wären dann 100-120 Spiele in der Saison. Bei vier Spielen pro Woche wäre die komplette Saison also in ca. 25-30 Wochen durch. Damit hätten die Spieler fast ein halbes Jahr Urlaub. Das wäre doch was, oder? Die Aussicht auf so viel Urlaub würde sicher auch viel mehr Handballspieler bringen. Rosige Zeiten!

Und nun zur Info für diejenigen, die es nicht schon selbst bemerkt haben: Die letzte beiden Absätze waren natürlich komplett ironisch und sarkastisch gemeint. Das wäre ja der Wahnsinn! Dann würden wir ja nicht über eine Monsterwoche, sondern über ein Monsterhalbjahr reden. Der Raubbau an den Körpern der Spieler würde jegliches Maß überschreiten. Und das wird es natürlich niemals geben.

Obwohl … im Handball …