Die Andy Schmid Show, Folge xysonstwas

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Was ich hier schreibe könnte ich normalerweise genau so allen, die es hören wollen, auch sagen. Heute geht das jedoch nicht. Denn nach der neusten Folge der Andy Schmid Show – auch bekannt als Spiel der Löwen gegen den FC Barcelona Lassa in der Velux EHF Champions League – klingt meine Stimme so, als würde Katy Karrenbauer einen Song von Joe Cocker zum Besten geben. Und das will ja niemand hören, oder?

Zum Glück haben wenigstens meine Finger die gestrigen Anstrengungen unbeschadet überstanden. Klatschen, Arme in die Luft werfen, Faust ballen – keine bleibenden Schäden zu spüren. Wobei ich meine Hände in der ersten Halbzeit ja eher dazu gebraucht habe, mir die noch verbliebenen Haare zu raufen. Von der Andy Schmid Show war noch nicht so furchtbar viel zu sehen. Was die Löwen im Angriff liegen ließen war phänomenal. Und die Abwehr? Irgendwie gar nicht auf der Platte. Barcelona hatte viel Bewegung im Spiel, wie man es von der Mannschaft auch kennt. Die langen Kreuzungen sowie die Einläufer von außen brachten die Abwehr der Löwen in Bewegung und sorgten immer wieder für scheunentorgroße Lücken. Dass die Spanier diese Einladung nicht ausschlugen versteht sich von selbst.

OK, fairerweise muss man sagen, dass es wenigstens erste Ansätze der Andy Schmid Show zu sehen gab. Damit sind in erster Linie die Anspiele auf Hendrik Pekeler gemeint. Blind gespielt, aus dem Handgelenk gespielt, hoch oder flach gespielt. Ganz nach dem Motto “Wie hätten Sie’s denn gerne?”. Ja, das war schon schön anzusehen. Half aber letztlich auch nichts. Mit 12:18 ging es in die Pause, und das war verdient.

Nach der Pause gab es dann endlich die vollen 28 Minuten der Andy Schmid Show. Zwei Minuten fehlten zu vollen halben Stunde. In der Zeit lief abe rkeine Werbung, sondern Schmid durfte sich auf Anraten der Schiedsrichter ein wenig ausruhen. Dazu später noch ein bisschen mehr. In dieser Folge war Schmid – wie so oft – der dynamische, schnelle, vor Ideen sprühende Spielgestalter und Antreiber. Anspiele auf Pekeler oder auf seine anderen Mitspieler kamen mit traumwandlerischer Sicherheit. Torabschlüsse? Gerne; in welche Ecke darf’s denn sein? Tor um Tor kamen die Löwen näher. Mein Baldrianvorrat, der beim Spiel gegen Minden noch unangetastet geblieben war, wurde nun benötigt. Junge, war das spannend! Wer braucht da schon einen Tatort im Fernsehen?

Ungefähr drei Minuten vor dem Ende hatte ich dann das Gefühl, die dänischen Schiedsrichter wollten die Andy Schmid Show absetzen. Die Zeitstrafe gegen Schmid verstehe ich auch jetzt noch nicht, da es mehrere Situationen gab, die es keinen Deut weniger wert waren, mit zwei Minuten geahndet zu werden. Ansonsten fand ich die Schiedsrichter gar nicht so daneben, auch wenn die ganz klare Linie etwas fehlte. Die Löwen lösten die Situation jedoch auch ohne den Taktgeber gut. Und am Schluss war es Andy Schmid, der so dynamisch und entschlossen in Richtung Tor stürmte, dass die Abwehr ihn ernst nehmen und auf ihn reagieren musste. Geschickter Pass zu Petersson, der fast schon blind auf Groetzki weiter leitet, der den Ball zwei Sekunden vor dem Abpfiff im Netz versenkt. Ausgerechnet Groetzki, der kurz zuvor von fast genau derselben Position an Ristovski und der Latte scheiterte. Hatte in dem Moment außer mir noch jemand die Situation am Ende des diesjährigen Endspiels der Champions League in Köln vor Augen? Meiner Meinung nach hat da jemand sehr genau hingeschaut und das Konzept übernommen. Auch wenn er selber nicht getroffen oder die direkte Vorlage gegeben hat: Es war der krönende Abschluss dieser Folge der Andy Schmid Show!

P.S.: Den Spielbericht der Löwen gibt es auf deren Website!