Löwen gegen Minden: Toll, toller, Tollbring

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Na endlich! Da musste es schon Donnerstag, der 07.09.2017 werden, bis ich endlich mal ein Spiel der Löwen in der DKB HBL sehen konnte. Ohne Sky ist das ja bekanntlich schwierig, und da das eigentlich erste Heimspiel gegen den TVB Stuttgart verlegt werden musste war nun das Spiel gegen GWD Minden der Heimauftakt der Löwen. Und der lässt sich zusammenfassen mit: Toll, toller, Tollbring.

Ich werde jetzt nicht darauf eingehen, dass ich schon vor zwei Jahren der Meinung war, dass der – gar nicht mal sooo kleine – Jerry Tollbring gut zu den Löwen passen würde. In diesem Spiel hat er mich jedenfalls absolut in meinem damaligen Urteil bestätigt. Schnell, wendig, und beim Torwurf kalt wie die sprichwörtliche Hundeschnauze. Aus spitzem Winkel den Ball ins kurze Ecke zu jagen – Respekt, da muss man erstmal drauf kommen. Dass sein Wurf aus großer Distanz nicht ins Tor fand war fast klar. Ohne Torwart wäre das ja auch zu einfach gewesen. Und auch so wurden es satte acht Tore, alle aus dem Spiel heraus, alle blitzsauber. Ach so, eines ist mir dann noch aufgefallen. Wenn Tollbring in der Abwehr spielt und schnell nach vorne will, um vielleicht noch einen Passweg zuzustellen, dann wirkt das manchmal so, als wären seine Füße schneller als der Rest des Körpers. So lange er dabei aber nicht rückwärts umkippt soll’s mir egal sein.

Nach 26 Minuten schon 16:9 vorne. Danach wurde es noch besser. Am Schluss gab es einen hochverdienten 37:22 Erfolg gegen GWD Minden, nicht zuletzt wegen Jerry Tollbring.

Nach 26 Minuten schon 16:9 vorne. Danach wurde es noch besser. Am Schluss gab es einen hochverdienten 37:22 Erfolg gegen GWD Minden. Und Jerry Tollbring zeigte, was er drauf hat.

Zum Spiel selber: Minden war schwach. Was GWD bot hat mich schon enttäuscht. Sicher, die Löwen spielten von Anfang an munter drauf los und lagen schnell deutlich vorne. Aber da kam sehr wenig von den Gästen. Die Löwen dagegen mit guten Tempogegenstößen, mit einer guten zweiten Welle und auch einem durchaus ansehnlichen Positionsangriff. Harald Reinkind hatte einige gute Szenen, aber auch die Slapstickeinlage des Spiels. Mads Mensah mit drei (?) Toren, die er mit einem Sidearmwurf erzielte, Andy Schmid sehr spielfreudig und mit einer Bilanz von 6/7 beim Siebenmeter. Rafael Baena durfte einige Zeit vorne ran und wühlte wie eh und je. Momir Rnic hatte nicht viel Einsatzzeit, und dabei wechselten sich Licht und Schatten ab. Das Zusammenspiel mit Schmid und dem Kreis, was Timing und das richtig Nutzen der Sperren angeht, passt da noch nicht so richtig. Patrick Groetzki zeigte ein solides, eher unauffälliges, Spiel mit vier sicher erzielten Toren, und sein Backup Bogdan Radivijevic erzielte mit einem Kempa das wohl schönste Tor des Tages. Kristian Bilznac dagegen hatte einen eher unglücklichen Arbeitstag. Er kam im Lauf der zweiten Halbzeit für Pekeler in der Abwehr, kassierte eine gelbe Karte und zwei Zeitstrafen und war, wenn ich das richtig gesehen habe, für zwei Siebenmeter verantwortlich. Nun, das kann (und wird … und muss) noch besser werden.

Übrigens: die neue Regelung, dass nunmehr 16 Spieler eingesetzt werden können, hat Maximilian Kessler erste Einsatzminuten in der DKB HBL ermöglicht. Gute fünf Minuten vor dem Ende durfte er für den tollen Jerry Tollbring ran, hatte eine gute Torchance, verzog aber. Vielleicht war die Nervosität doch ein wenig zu groß? Egal, beim nächsten Mal klappt es dann. Wer jetzt lieber noch den Spielbericht der Löwen lesen will, der sollte diesem Link folgen: Kantersieg gegen Minden.

Eines noch zum Schluss: Ich glaube, ich muss mal ein ernstes Wörtchen mit den Löwen reden. Da kaufe ich mir die Familienpackung Baldrian, denn man weiß ja inzwischen, dass man mit der Dauerkarte Nervenkitzel und Haareraufgelegenheiten – so man noch welche dafür hat – und Fingernägelkauen noch dazu bekommt. Da hält so eine Packung keine zwei Spiele. Und dann? Gewinnen die Löwen locker-fluffig mit +15. Tststs … Also echt jetzt, liebe Löwen! So geht das nicht! Na ja … ok … ich lasse es euch dieses Mal noch durchgehen. Denn irgendwie habe ich es im Gefühl, dass ich den Baldrian bald wieder brauchen werde. Aber vielleicht sorgt ja Jerry Tollbring nochmal dafür, dass die Familienpackung diese Saison etwas länger hält. Vielleicht drei Spiele?