Die EHF Champions League zurück im Harres

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Das ist doch mal eine gute Nachricht! Die Rhein-Neckar Löwen spielen in dieser Saison vier der sieben Gruppenspiele in der EHF Champions League im Harres in St. Leon-Rot. Schluss mit den langen, teils beschwerlichen Fahrten nach Frankfurt, Schluss mit einem Standort, an dem die Löwen meiner Meinung nach nie wirklich angekommen sind.

Irgendwie schwanke ich noch, ob mich diese Nachricht überrascht oder ob sie absehbar war. Klar, es wurde immer wieder darüber diskutiert, dass die Löwen lieber wieder in der Region spielen würden als in Frankfurt. Dennoch stehen dem die Hallenstandards der EHF entgegen. Diese waren ja der Grund, dass man ausweichen muss. Es ist bekannt, dass die Löwen etliche Hallen inspiziert hatten, dass die EHF diese aber allesamt abgelehnt hatte. Genau wie die GBG-Halle in Mannheim und eben auch den Harres.

Klar, im Harres fehlen Logen, ein wirklich repräsentativer VIP-Bereich und diverse weitere Annehmlichkeiten. Ich finde den Harres dennoch hervorragend geeignet für die “kleineren” Gruppenspiele der Löwen in der EHF Champions League. Der Wettbewerb hat, zumindest in der langen Gruppenphase, keinen allzu hohen Stellenwert in Mannheim und Umgebung. Da hilft es auch nicht, dass einige Gegner der Löwen richtig prominente Namen aufweisen, z.B. HBC Nantes mit Dominik Klein und Kirl Lazarov.

Jetzt noch über den Standort Frankfurt und das, was in dem Zusammenhang falsch lief, zu diskutieren ist müßig. Wurde zu wenig Werbung gemacht? Gab es falsche Ansätze, wurden die Vereine in und um Frankfurt zu wenig zu einem Besuch eines Champions League-Spiels animiert? Diese Fragen sollten sich die Löwen dennoch stellen, und ich bin mir sicher, dass sie das auch machen.

Ob die Regelung mit dem Harres nur für diese Saison oder auch für die kommende Saison gilt habe ich bisher noch nirgends gelesen. Ich hoffe, es wird den Löwen nicht zugemutet, für die Saison 2018/19 nochmal eine andere Lösung zu finden.* Ab 2019 sollte es dann mit dem Hallenneubau in Heidelberg eine zukunftssichere und EHF-konforme Lösung geben, die neue Möglichkeiten eröffnet. Ganz nebenbei: alleine schon die Qualifikation für die EHF Champions League dürfte in den nächsten Jahren angesichts der Anstrengungen der Konkurrenz  eine harte Nuss. Vielleicht stellt sich die Frage ja auch gar nicht (was ich natürlich nicht hoffe!).

Wie auch immer es gelang, was auch immer die ausschlaggebenden Argumente waren, die die EHF zu dieser Entscheidung bewogen haben: Respekt, Frau Kettemann! Die EHF dazu zu bringen, die Löwen im Harres antreten zu lassen, ist eine starke Leistung. Ich ziehe meinen Hut! Nun hoffe ich natürlich, dass die Fans der Löwen die erfolgreichen Bemühungen auch honorieren. Am besten natürlich dadurch, dass der Harres bei den vier Spielen aus allen Nähten platzt. Ich jedenfalls werde da sein (sofern ich nicht gerade beruflich anderswo in Deutschland unterwegs sein sollte).

* Update (19.07.17, 11:40Uhr): Gerade gelesen, dass der Harres bis zur Eröffnung der neuen Halle in Heidelberg als Übergangslösung akzeptiert wird. Gut so!