Die Gerüchteküche köchelt

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So ganz langsam biegt die Liqui Moly HBL auf die Zielgerade der Saison 2022/23 ein. Noch sind es ganze 81 Tage bis zum letzten Saisonspiel, aber auf der anderen Seite sind es halt auch nur noch 81 Tage bis zum Saisonfinale. Dass die Planungen der Bundesligisten für die kommende Saison bereits laufen, ist natürlich klar. Auch für die übernächste Saison dürften schon Pläne in der Schublade sein, haben vielleicht sogar schon konkrete Formen angenommen. Auch wenn ich mich bereits kurz vor dem Jahreswechsel zu möglichen Spielerwechseln geäußert habe, ist es spannend sich nochmal damit zu beschäftigen. Nicht zuletzt, weil die Gerüchteküche in den letzten Wochen stärker als zuvor zu Köcheln beginnt.

Was bisher sicher ist

Nicht mehr in der Gerüchteküche halten sich die beiden Schweden Albin Lagergren und Lukas Nilsson auf. Bei beiden ist bereits klar, wo sie in der kommenden Saison spielen werden. Lagergren geht zurück zum SC Magdeburg, und Nilsson zieht es näher an die Heimat. Er spielt ab dem Sommer in Dänemark für Aalborg Håndbold. Mal unter uns: Der neue Verein für Nilsson überrascht mich. Bin gespannt, wie das funktioniert.

Sicher ist auch, dass Linksaußen Lion Zacharias wieder fest zum Kader der Löwen gehören wird. Seine Leihe bei den Eulen Ludwigshafen neigt sich somit dem Ende zu. Zacharias übernimmt den Platz des Finnen Benjamin Helander, der zum schwedischen Verein Alingsås HK zurück kehrt, für den er bereits von 2014-2017 und 2018-2021 gespielt hat. Genau so hatte ich das auch vermutet und erhofft.

Unsicherheiten

Durchaus mit Unsicherheiten behaftet ist die Situation am Kreis und auf Rechtsaußen. Der Vertrag von Jannik Kohlbacher läuft aus, und bisher gab es noch keine Hinweise auf eine Verlängerung. Gut, es gab auch keine Bestätigung für einen Wechsel von Kohlbacher, der immer wieder mit der MT Melsungen in Verbindung gebracht wird. Wie das ausgeht? Ich weiß es nicht, hoffe aber, dass Kohli bleibt.

Gerüchteweise habe ich vernommen, dass Kreisläufer Kristjan Horžen evtl. nicht über die Saison hinaus bei den Löwen bleiben könnte. Eigentlich hatte er ja erst 2022 kommen sollen, doch dann holten ihn die Löwen bereits 2021 nach Mannheim. Es blieb dann anscheinend bei dem Zweijahresvertrag, nur eben von 2021 bis 2023 statt von 2022 bis 2024. Zumindest auf der Website der Liqui Moly HBL steht “Vertrag bis 2023“, was diese These stützt.

Darüber hinaus läuft auch der Vertrag von Rechtsaußen Niklas Michalski nur noch bis zum Juni. Zumindest habe ich bisher nichts von einer Vertragsverlängerung gelesen, aber auch noch gar nichts von einem möglichen Neuzugang. Vielleicht bleibt Michalski, oder vielleicht übernimmt das ja ein anderer aus der eigenen Jugend? Wie auch immer das entschieden wird: Neben der offenen Planstelle im rechten Rückraum gibt es weitere Baustellen: Kreis und Rechtsaußen. Und natürlich auch der linke Rückraum.

Gleich zwei Neue im rechten Rückraum?

Wie gesagt köchelt die Gerüchteküche derzeit vor sich hin, in Sachen rechter Rückraum aber deutlich mehr. Hier stehen gleich zwei Namen im Raum: Jon Lindenchrone Andersen und, ganz frisch, Arnór Snær Óskarsson. Fangen wir bei dem Namen an, der schon länger durch die Gerüchteküche wabert: Jon Lindenchrone Andersen. In der HBL kein Unbekannter, da er nunmehr im zweiten Jahr bei Frisch Auf! Göppingen spielt. Seine erste Saison in Göppingen fand ich vielversprechend. 102 Tore und 77 Assists sind nicht verkehrt, wobei die Wurfquote bei knapp 57% lag. Zum Vergleich: Lagergren kam in Sachen Wurfquote auf fast 66%, Kirkeløkke dagegen nur auf gut 52%. In dieser Saison konnte mich Lindenchrone, wenn ich ihn mal gesehen habe, nicht so recht überzeugen. Nur 52 Tore in 23 Spielen bisher, bei einer Wurfquote von knapp über 54%. Auch hier der Vergleich zu den Rückraumrechten der Löwen: Lagergren fast 64%, Kirkeløkke gar bei über 66%.

Zwar ist schon lange die Rede davon, dass der Wechsel von Lindenchrone zu den Löwen beschlossene Sache sei, aber noch gibt es keine offizielle Bestätigung dafür. Warum das so ist? Keine Ahnung; wer es weiß, darf es mir gerne sagen.

Der neue Name in der Gerüchteküche

Erst heute habe ich gelesen, dass ab Juli 2023 noch ein weiterer Spieler im rechten Rückraum der Löwen auflaufen könnte. Arnór Snær Óskarsson heißt der junge Mann, ist 23 Jahre alt, 1,82m groß und wiegt etwas über 80 kg. Der aktuelle Verein des Isländers ist Valur Reykjavik, und er wird dort vom Ex-Kurzzeit-Löwen Snorri Guðjónsson trainiert. Von 2017 bis 2020 spielte er bei Valur mit Ýmir Örn Gíslason zusammen, auf den er nun erneut treffen würde. Wenn ich ehrlich bin, dann sagte mir der Name bis vorhin nicht wirklich etwas. Nun habe ich mir das gestrige Spiel von Valur gegen Göppingen in der European League angeschaut. Mein erster Eindruck: Schneller Spieler, wendig, technisch gut, mit Zug zum Tor und durchaus einem Blick für den Nebenmann. In der EL hat er für Valur die meisten Tore erzielt, was keine schlechte Empfehlung ist.

Allerdings gibt es aus meiner Sicht zwei Bedenken. Zum einen wirkt er eher schmächtig und er spielt nicht in der Abwehr. Keine Ahnung, ob das gestern nur ein Ausnahme war. Wenn nicht, dann hoffe ich, dass die Löwen wissen, was sie da tun. Eigentlich hatte ich ja erwartet, dass nur noch Spieler geholt werden, die Abwehr und Angriff spielen, und die idealerweise auch noch im Innenblock eingesetzt werden können. Klar, die wachsen nicht auf Bäumen und sind noch dazu eher teuer. Wie auch immer: Warten wir ab, ob der Spieler überhaupt zu den Löwen kommt, und was Sebastian Hinze aus ihm (und/oder Lindenchrone) macht.

Moment mal … Drei im rechten Rückraum?

Ja, das wären tatsächlich drei Spieler für den rechten Rückraum. Wer meint, das wäre einer zu viel, sollte daran denken, dass die Löwen nächste Saison aller Voraussicht nach wieder international spielen werden. Und da sind drei Spieler für den rechten Rückraum nicht verkehrt. Beide können sich hinter Platzhirsch Kirkeløkke bei den Löwen akklimatisieren, ehe dieser dann 2024 zur SG Flensburg-Handewitt wechselt. So pfeifen es die Spatzen ja schon landauf, landab von den Dächern, auch wenn dies ebenfalls noch nicht offiziell bestätigt wurde. Ob dann 2024 noch einer dazu kommt? Wir werden es sehen. Mein Wunschspieler wurde bisher jedenfalls noch nicht mal gerüchteweise mit den Löwen in Verbindung gebracht. Tja …

Kommt ein neuer Mann für den Kreis?

Vor knapp einer Woche entsprang der Gerüchteküche ein neuer Name für die Position des Kreisläufers bei den Löwen. Sollte das stimmen, dann würde das vermutlich den Abgang von Horžen bedeuten. Oder doch von Kohlbacher? Auch wenn ich es bedauern würde, sollte Horžen gehen: Ein Abgang von Kohlbacher würde deutlich schwerer wiegen. Und ich meine nicht auf das Gewicht der beiden bezogen!

Ach ja, der neue Name: Steven Plucnar Jacobsen. Der Name lässt es wohl erahnen, dass er Däne ist. 22 Jahre jung, zwischen 1,93m (lt. EHF) und 2,01m (lt. Wikipedia) groß, hat früher bei GOG Håndbold gespielt (in der Jugend und von 2019-2021), bei Lugi HF (2021-2022) und läuft in dieser Saison für KIF Kolding auf. Nachdem ich ein bisschen was von ihm gesehen habe, muss ich sagen, dass er ein Interessanter Spieler ist. Den könnte ich mir wirklich gut bei den Löwen vorstellen.

Da war doch noch einer …?

Genau, ein weiterer Name wurde von der Gerüchteküche schon vor knapp drei Wochen ausgespuckt. Oskar Davidsson heißt der 23jährige Schwede für den linken Rückraum, ist 1,93m groß und wiegt 97 kg. Anders gesagt: Davidsson wäre vom Körperlichen her fast sowas wie ein Gegenentwurf zu Oskarsson. Trotz seiner Jugend ist er Mannschaftskapitän bei Hammarby IF in der ersten schwedischen Liga, wo er seit 2019 spielt. Zuvor war er von 2015 bis 2019 bei IK Säverhof (erst in der Jugend, ab 2018 in der Erstligamannschaft). Außerdem gilt es als Senkrechtstarter der schwedischen Liga. Davidsson käme als Ersatz für Nilsson, kann aber, soweit mir bekannt, auch Abwehr spielen. Das wäre ein großer Pluspunkt.

Noch zweimal Gerüchteküche

Wobei, eigentlich nur einmal. Denn dass Philipp Ahouansou nach der Ausleihe zu GWD Minden wieder zurück zu den Löwen kommt, ist meines Wissens beschlossene Sache. Anders sieht es bei David Späth aus. Ob die Dreifaltigkeit im Tor weiter geführt wird, scheint noch offen zu sein. Späth braucht für seine Entwicklung Einsatzzeiten, weshalb nun er derjenige sein könnte, der ausgeliehen wird. Ob tatsächlich, und wenn ja, wie lange und wohin? Bisher war davon nichts zu lesen. Solange die Löwen ihn nicht komplett abgeben, sondern nur ausleihen, fände ich das gut.

Was ist mit Robert Timmermeister? Berechtigte Frage. Persönlich halte ich es noch zu früh für ihn, eine tragende Rolle im Spiel der Löwen zu übernehmen. Er braucht jede Menge Spielpraxis, die er in der HBL vermutlich nicht bekommen wird, wenn alle an Bord sind. Wäre hier eine Ausleihe eine Option? Sicher, oder eben in der 3. Liga bei den Junglöwen. Ihn abzugeben wäre schade.

Der Kader aus der Gerüchteküche

Wie erwähnt habe ich noch nichts vernommen, was auf Rechtsaußen passiert. Wenn ansonsten alles so kommen sollte, wie in den Zeilen bis hierhin beschrieben, dann würde der Löwen-Kader 2023/24 aus der Gerüchteküche so aussehen:

Tor: Mikael Appelgren, Joel Birlehm, David Späth

Linksaußen: Uwe Gensheimer, Lion Zacharias (+ David Móré)

Rückraum links: Philipp Ahouansou, Gustav Davidsson, Halil Jaganjac

Rückraum Mitte: Juri Knorr, Olle Forsell Schefvert

Rückraum links: Jon Lindenchrone Andersen, Niklas Kirkeløkke, Arnór Snær Óskarsson

Rechtsaußen: Patrick Groetzki, ???

Kreis: Ýmir Örn Gíslason, Jannik Kohlbacher, Steven Plucnar Jacobsen

Das wäre, trotz fehlender Zweitbesetzung auf Rechtsaußen, ein sehr interessanter und insgesamt ziemlich junger Kader, der entwicklungsfähig ist und zusammenwachsen kann. Klar, Kirkeløkke und vielleicht auch Gensheimer (Vertrag läuft 2024 aus) müssten nach der Saison 2023/24 ersetzt werden. Für beide Positionen wüsste ich jeweils einen Spieler, den ich nehmen würde. Da ich aber von Handball extrem viel weniger Ahnung habe als die Verantwortlichen bei den Löwen, ist es gut, dass die die Entscheidungen treffen. Wenn dann doch einer meiner beiden Wunschspieler kommen sollte, oder vielleicht sogar beide, dann … ja, DANN! 🙂